Wie ich die Lust am Lernen wiederentdeckt habe

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Leistungsdruck und Stress sind keine guten Begleiter, wenn du lernen willst. In diesem Beitrag verrate ich dir, wie ich meine Lust am Lernen wiedererlangt habe und wie du das auch für dich selbst umsetzen kannst.

Ich bin ein bekennender Lernjunkie

Eins der größten Geschenke für mich in den vergangenen 5 Jahren war, dass ich meine Liebe zum Lernen wiederentdeckt habe. Ich bin regelrecht aufgeblüht.

Ich habe plötzlich angefangen zu lesen wie der Teufel, Fortbildungen und Meetups besucht, mir unzählige Lern-Videos angeschaut, Lerngruppen organisiert – und dass alles neben der regulären Arbeit. Das hält bis heute an und macht mir sehr, sehr viel Freude.

Und ich wurde tatsächlich schon oft darauf angesprochen, wie ich das alles zusammen meinen anderen Interessen, Pflichten und mit meiner Arbeit als selbstständige Beraterin vereinbaren kann.

Die Antwort: Ich folge einfach dem Lustprinzip. Ich betrachte es nicht als Anstrengung oder Pflichtprogramm, sondern als Spaß in meiner Freizeit. Und das spendet mir auch immer wieder neue Energie.

Früher war es anders

Wie die meisten von uns hatte ich irgendwann nach meiner Schulzeit die Lust am Lernen verloren. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich in der Schule eine besonders begeisterte Lernerin war.

Der bekannte Neurobiologe und erfolgreiche Autor Gerald Hüther beschreibt in seinem Buch „Was wir sind und was wir sein könnten“, warum das so ist. Zu Beginn unseres Lebens sind wir alle ganz wild aufs Lernen und können gar nicht genug davon kriegen. Ein Mensch lernt nie wieder so viel wie in seinen ersten zwei bis drei Lebensjahren. Er entdeckt sich, seinen Körper und die Welt um ihn herum in rasanter Geschwindigkeit.

Beobachte mal kleine Kinder beim Lernen und Spielen. Mit ihrer unglaublichen Offenheit, Entdeckerfreude, Gestaltungslust und überquellenden Begeisterung. Für sich selbst und alles, was um sie herum passiert. Kinder scheinen im Dauer-Flow zu sein.

Wie man uns die Lust am Lernen vermieste

Doch dann kommen die Erwachsenen und unsere Bildungseinrichtungen. Sie geben Heranwachsenden genau vor, was sie wie, wann und wo zu lernen haben. Die Lernenden werden eingeschränkt, bewertet, benotet und verglichen. Sie müssen in vordefinierte Rahmen reinpassen und können sich nicht mehr frei entfalten.

Nach dem Prinzip Belohnung und Bestrafung lernen sie, sich in eine vorgegebene Richtung zu entwickeln und anzupassen. Sie machen negative Lernerfahrungen. Frontbeschallung, Druckbetankung und stures Auswendiglernen – scheinbar ohne Sinn und Verstand. Und verlieren letztlich ihre Begeisterung und Neugier.

Nach der Schule im Berufsleben setzt sich dieses Prinzip leider fort. Auch Führungskräfte nutzen Belohnung und Bestrafung, um die Leistung ihrer Mitarbeiter zu steigern und gewünschtes Verhalten zu erzeugen. Obwohl bereits bekannt ist, dass extrinsische Motivation nur bedingt leistungssteigernd wirkt und meistens sogar vorhandene intrinsische Motivation schmälert.

Freude am Lernen wiederentdecken

Ich kann heute nicht den einen Moment benennen, an dem es Klick gemacht hat. Ich hatte einfach den Wunsch, mich persönlich weiterzuentwickeln. Je offener und aufgeschlossener ich wurde, desto mehr habe ich mich von anderen Menschen inspirieren und von ihrer Begeisterung anstecken lassen. Gerald Hüther sagt: Es muss uns unter die Haut gehen, uns berühren. Dann lernen wir gerne.

Plötzlich kamen auch wieder Vorlieben aus meiner Schulzeit zurück. Die Liebe am körperlichen Ausdruck. In der Schulzeit habe ich gern Theater gespielt. Heute kann ich mich für Impro Theater begeistern. Und stehe bei den Düsseldorfer Toastmasters auf der Rede-Bühne.

Als Kind habe ich gern gezeichnet. Also habe ich einfach mal einen Sketchnote Kurs gebucht und finde das Kritzeln und Malen zwischendurch einfach sehr entspannend. Ich bin dann voll im Flow. Ich habe eine verborgene Kreativität wiederentdeckt.

Was du jetzt tun kannst

Nachfolgend 3 Handlungs-Empfehlungen, die dir dabei helfen können, wenn auch du deine Lernfreude wieder neu entfachen möchtest. Du kannst sie auch dazu nutzen, wenn du die Selbstlern-Kompetenz in deinem Team fördern möchtest.

1. Wecke deine Neugier

Neugier entsteht meistens durch einen Impuls von außen. Lasse dich von anderen inspirieren. Frage Freunde, Bekannte oder Kollegen, welche Bücher sie lesen und welchen Hobbies sie nachgehen. Frage sie auch, welches Interesse dahintersteckt.

Höre dich in deinem Netzwerk um oder besuche einfach mal die Plattform Meetup. Dort gibt es Gruppen von Menschen, die sich regelmäßig treffen und untereinander austauschen. Du kannst dir verschiedene Kategorien von Veranstaltungen anzeigen lassen und findest zahlreiche, auch kostenfreie Events zu den unterschiedlichsten Themen.

Es kann sich sehr lohnen, auch mal unbekanntes Terrain zu betreten und sein gewohntes Umfeld zu wechseln. So bekommst du neue Ideen und Anregungen.

2. Hinterfrage deine Motive

Wenn du einen persönlichen Nutzen und Sinn für dich erkennst, wirst du gerne Zeit und vielleicht auch Geld in deine Weiterentwicklung investieren. In welchen Lebensbereichen strebst du eine Verbesserung an? Wie möchtest du dich persönlich weiterzuentwickeln?

Verknüpfe positive Emotionen damit. Was wäre eine echte Bereicherung? Was erfüllt dich? Wobei entwickelst du Gefühle von Selbstbestimmung, Wachstum und Erfolg? Wann empfindest du einfach Freude am Tun und kommst in einen Flow-Zustand?

Wenn du dir deiner Motive bewusst bist, fällt es dir leichter, zielstrebig zu lernen und dich zu fokussieren.

3. Sorge für passende Rahmenbedingungen

Wir alle haben unsere ganz individuellen Vorlieben und Arbeitsstrukturen. Es gibt unterschiedliche Lerntypen, Strategien und ein vielfältiges Angebot an traditionellen und neuen Medien. Dank Internet können wir uns heute weltweit ohne Grenzen mit anderen Lernenden vernetzen und virtuell austauschen.

Finde heraus, wie du am liebsten und am effektivsten lernst. Manch einer lernt lieber allein für sich, andere arbeiten gerne in Gruppen und tauschen sich aus. Manchmal braucht es einen sicheren Rahmen und geschützten Raum, in dem wir angst- und störungsfrei üben können.

Ich persönlich liebe die Abwechslung. Phasen des Selbststudiums und soziales Lernen in der Gruppe.

„Der Lernraum der Zukunft ist geprägt von Interaktivität, Kooperation und einem Höchstmaß an sozialen Kontakten. Ein Lernort, an dem das Lernen Spaß macht.“

Prof. Dr. Jürgen Handke, Universität Marburg

Fazit

Wenn du dich öffnest, deine Motive und die Rahmenbedingungen stimmen, dann kann lernen unglaublich viel Spaß machen. Und je mehr wir lernen und positive Gefühle damit verknüpfen, desto leichter fällt es uns.

Folge deiner Begeisterung. Bleibe neugierig. Dann willst du automatisch mehr lernen wollen. Ich hoffe, dass ich dich ein bisschen inspirieren konnte. Ich wünsche uns allen viel Spaß beim Lernen.

 

Über die Autorin

Eike ist selbstständige Beraterin und Gründerin von Du & dein Team.

Sie unterstützt Team- und Projektleitende dabei, die Zusammenarbeit in ihren Teams so zu gestalten, dass sie künftig mit weniger Aufwand bessere Ergebnisse erzielen können.

In ihrer Freizeit trifft man sie draußen in der Natur oder beim Sport – am liebsten in geselliger Runde mit Gleichgesinnten.

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Hallo, ich bin Eike

Ich bin selbstständige Beraterin und Gründerin von Du & dein Team.

Auf diesem Blog teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen rund um die Themen Teamentwicklung, virtuelle Zusammenarbeit, Gruppendynamik und Mindset.